bad goiserer versicherung

Aufgabe - Schaffung von zeitgemäßen und repräsentativen Büroräumlichkeiten für den Bad Goiserer Versicherungsverein.

Lösung - Eingeschossiger, lichtdurchfluteter Ersatzbau in Brettsperrholz mit durchdachtem Raumkonzept. Auf nur 340m² Grundstücksfläche wurde ein erweiterbares Bürogebäude, mit dzt. sechs barrierefreien Arbeitsplätzen, Besprechung-, Technik- und Lagerräumen inkl. zugehöriger Parkplätze und Außenanlage errichtet.

Die Bad Goiserer Versicherung ist ein wechselseitiger Versicherungsverein, der bereits im Jahre 1892 gegründet wurde und ausschließlich seinen Mitgliedern verpflichtet ist. Auf dieser Basis gelang es, alle zeitlichen Umbrüche zu meistern - mit vorausschauendem Handeln, einer starken Verankerung in der Region und vor allem Bedacht auf einen effizienten nachhaltigen Einsatz der Mittel.

Diese Haltung zeigt sich auch beim Bauen. Zusammen mit dem Planer entschied man sich das alte Versicherungsgebäude, einen nicht zeitgemäß sanierbaren Massivbau, abzureißen und an gleicher Stelle neu zu errichten. Dieses ‚Neu Bauen’ unweit des Marktplatzes von Bad Goisern ist gleichzeitig ein wichtiges Signal gegen die Verödung des Ortskerns.

Die Forderung des Bauherrn nach Kosteneffizienz führte zu einer Schärfung im Planungsprozess – daraus resultiert die kompakte, klar funktionell abgeleitete eingeschossige Baukörperform. Die Wahl ‚in Holz’ zu Bauen widerspricht dem Effizienzgedanken nicht, im Gegenteil – ein hoher Vorfertigungsgrad und eine einfache Fügung der Bauteile ermöglicht kurze Bauzeiten – die gesamte Tragstruktur inkl. Notdach wurde in einem Tag montiert. Stützen, Träger oder Decken wurden in Sichtqualität geliefert und kommen ohne zusätzliche Beplankung oder Verputz aus.

Zur Grundform des Baukörpers - sie entwickelt sich aus den Umrissen des bestehenden, kleinen Grundstücks, der Anforderung an offene Büroräume mit geschütztem Eingangsbereich, sowie der Eingliederung in die vorhandene Orts- bzw. Verkehrsstruktur. Trotz des begrenzten Platzangebots gelingt es eine großzügige Raumwirkung durch ein offenes Raumkonzept zu erreichen. Das Bürogebäude selbst soll zum Besuch animieren und einen hohen Wiedererkennungswert schaffen. Folglich wurde der Bau zu den beiden angrenzenden Straßen transparent aufgelöst. Durch innenliegende Glastrennwände entstehen lichtdurchflutete - aufgrund ihrer Nordausrichtung - jedoch nicht überbelichtete Büroräume. An den Glastrennwänden wurden mit einer dezenten Satinierung die umliegenden Goiserer Berge mit allen dazugehörenden Ortschaften abgebildet.

Durch die Situierung von zwei neuen Ahornbäumen wird das Grundstück abgegrenzt und mit der bestehenden, baumbepflanzten Verkehrsinsel zu einer Baumreihe erweitert – ein Spitzahorn scheint dabei durch den Dachvorsprung gewachsen zu sein.

Die Tragstruktur setzt sich aus Brettsperrholzwänden und -decken zusammen, zur Straße hin als aufgelöstes Träger- Stützensystem. Die gewünschte Reduktion der Querschnitte der Tragstruktur konnte durch den Einsatz von Buchenfurnierschichtholz erreicht werden. Die Lösung mit einer schlanken Tragstruktur aus Baubuche funktioniert gleichzeitig als Rahmen für die Glasfassade bzw. die Glastrennwände des Bürobereichs. Auch Fenster und Eingangstür wurden aus dem gleichen widerstandsfähigen Furnierschichtholz hergestellt.

Die auskragende Deckenkonstruktion in Fichten-Brettsperrholz in Sichtqualität wurde so dimensioniert, dass eine spätere Aufstockung inkl. späterem Stiegenhaus ohne weitere statische Eingriffe möglich ist. Als Ausgleich zum Sichtholz der Decken und zur einfacheren Aufnahme der Installationen wurden die BSP-Wände teilweise mit Gipskarton beplankt.

Im Äußeren setzt sich das reduzierte Materialkonzept fort. Für die Fassade wurden Faserzement-Platten in einem schlichten Erdton ausgewählt. Im Eingangsbereich wurde die Betonoberfläche nur gestockt und auf zusätzliche Beläge verzichtet.